Pfalz-Sportler der Woche: TV Wörth ist Meister der Handball-Pfalzliga – Eigenartige Rechnung des Trainers
Von Thomas Cattarius
WÖRTH. 2006 kam Sandor Tenke zum TV Wörth. Der Trainer mit ungarischen Wurzeln spricht indes von seiner vierten Saison, die er mit dem zweiten Kapitel, mit dem Gewinn der Handball-Pfalzliga-Meisterschaft, abgeschlossen hat. Die Fete steigt morgen nach dem Heimspiel gegen die MSG Oggersheim.Und Kapitel drei?
MeisterschaftsfotoHerren1 Zum dritten Mal wird Wörth in der überregionalen Oberliga antreten.

Er mache sich keine großen Kopfschmerzen übers nächste Jahr, sagt der 58-Jährige, für den der Titelgewinn in diesem Jahr eine Überraschung ist. Er hatte den TV Ruchheim und die TSG Friesenheim II auf dem Zettel, nachdem er die Schwierigkeiten in Albersweiler und Iggelheim erkannt hatte.Es ist keine Mannschaft mit überragenden Spielern, die aufsteigt. Tenke spricht von einem „guten Gesamtpaket“, das er vor vier Jahren aufzubauen begann, von „großem Potenzial und vielen Defiziten“. Bei Kreisspieler Peter Kleiber, Pascal Hänle und Alexander Werling erkennt er die größten Entwicklungen.
Uwe Cawein hat seine besten Sportlerjahre hinter sich. Er ist 41, Familienvater, die Prioritäten haben sich verlagert. Er muss keinem etwas beweisen – und spielte eine super Saison. 506 Gegentreffer, beste Abwehr der Liga, das hängt mit ihm zusammen. Er stellt die Spieler vor, wie sie vor ihm in der 5-1-Abwehr stehen:
Der Ex-Kandeler Norman Schmalz (30), auch er ist Familienvater, verteidigt im Zentrum. Seine Position im Angriff ist Rückraum rechts. Neben ihm stehen rechts Jochen Kober (28) oder Philipp Wesper (22) und links der Ex-Hagenbacher Hänle (22). Vorgezogen verteidigt Alexander Werling (26). Auf den Außenseiten machen der 23-jährige Peter Kleiber (rechts) und Gehörlosen-Nationalspieler Felix Werling (22) zu. „Gut entwickelt, hohe Wurfkraft, in der Abwehr stabil“, urteilt Cawein über den Rückraumschützen Hänle. Linkshänder Wesper spielt den Rechtsaußen. Alexander Werling sei als Mittelmann Ausgangspunkt der meisten Angriffsaktionen. Kleiber spiele eine überragende Runde am Kreis. Linksaußen Felix Werling sei sehr kompakt und lasse in der Abwehr wenig zu.
Die anderen Torleute sind Fabian Krucker (30), der, von einem Kreuzbandriss genesen, ein Spiel über 60 Minuten bestritt, und Michael Adam (27). Fürs Tor hätte der Verein gerne Sandro Sitter zurück. „Es geht in die entscheidende Phase, es gibt noch andere Möglichkeiten“, sagte der Wörther, der 2010 zur TSG Friesenheim ging, die in der A-Jugend-Bundesliga spielt, gestern.
Außenspieler Pascal Herzog (24), Jonas Lehnert (22), der nach einem Kreuzbandriss um den Anschluss kämpft, der A-Jugendliche David Lang, der beim Sieg vor zwei Wochen in Rodalben das vorentscheidende Tor warf, Routinier Marco Fried (38) und Alexander Scherrer (20) sind die anderen Spieler des Meisters, der viel vorhat. „Das System, das wir spielen, reicht nicht für die Oberliga“, weiß der Trainer.

 

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene
Ausgabe: Nr.92
Datum: Samstag, den 20. April 2013
Seite: Nr.10