Handball: SG Wernersberg schlägt den Spitzenreiter, der seit Sonntag Meister ist
ANNWEILER (mame). Mit dem 29:26 (11:11)-Überraschungserfolg hat die SG Wernersberg/Annweiler die Chance auf den Klassenerhalt in der Handball-Pfalzliga gewahrt – und dem TV Wörth die Meisterschaftsfeier am Samstag verwehrt. Der Spitzenreiter musste noch einen Tag warten ...Zehnter gegen Ersten, 14 gegen 35 Zähler, die Vorzeichen schienen klar: Nichts anderes als ein klarer Sieg des TV Wörth, dessen Anhang sich zahlreich auf der Tribüne versammelt hatte, um nach dem Schlusspfiff die Meisterfeier nicht zu versäumen, wurde erwartet.
M1 in Wernersberg

Trainer Sandor Tenke hatte schon im Vorfeld vor den Wernersbergern, die im Hinspiel in Wörth einen Zähler entführten, gewarnt. Und er sollte recht behalten.Der designierte Meister tat sich schwer gegen die ersatzgeschwächten Wernersberger, die vor dem Anpfiff Sven Leonhardt, Ruwen Dienes, Stefan Hagenmüller, Karl Gerber, Steven Poth und Torben Reuter verabschiedeten, aber weiter in der Pfalzliga antreten wollen. „Das ist wichtig für den Verein, um attraktiv für die Jugend und eventuelle Neuzugänge zu bleiben“, betonte SG-Trainer Mark Burgard.


In den ersten zehn Minuten legte jeweils der Gastgeber, der auf eine 6-0-Abwehr und im Angriff oft auf einen zweiten Kreisläufer setzte, vor. Nach dem 5:5 übernahm der Favorit vorübergehend das Zepter, weil seine offensiv eingestellte Abwehr, die den ballführenden SG-Spieler früh anging und meist doppelte, sicher stand. Nach dem 7:7 (15.) blieben die Gastgeber ganze elf Minuten ohne Tor. Wörth konnte aber in dieser Phase, in der die SG auch Pech mit Pfostentreffern hatte, selbst nur dreimal treffen. Das Spiel blieb eng, zumal Rui Teixeira mit dem 8:10 nochmals für die Belebung in Reihen der SG sorgte (26.). Zur Pause stand es wieder unentschieden, weil die SG-Abwehr ebenso wenig zuließ wie die der Wörther.


In der Kabine schien Tenke die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Mannschaft zog nach Wiederanpfiff schnell auf 12:15 (Pascal Hänle, 36.) davon und schien das Spiel in den Griff zu bekommen. Beflügelt von der lautstarken Anfeuerung der eigenen Anhänger glich Dominik Willmann aber fünf Minuten später zum 16:16 aus.


Wörth spielte in der Defensive immer offensiver, teilweise mit Manndeckung, und kam so zu Ballgewinnen. Wieder lag der Favorit drei Tore vorne (18:21, 47.). Dann musste Felix Werling, die Wörther Stütze in der Abwehr, vom Platz, weil er zum dritten Mal eine Zeitstrafe erhielt (51.). Wernersberg glich in der Überzahlsituation durch Stefan Thürwächter zum 22:22 aus.


Die Schlussphase wurde hektisch. Nach Rui Teixeiras 23:22 legte die SG stets vor, schaffte es aber noch nicht, sich abzusetzen, auch weil Wörths Torwart Uwe Cawein stärker wurde. Tenke stauchte Hänle zusammen, der sich eine unnötige Zeitstrafe abholte (56.), legte nach Teixeiras Treffer zum 28:26 (59.) die Grüne Karte, doch die Uhr lief weiter, weil der Zeitnehmer nicht ganz bei der Sache war. Tenkes Proteste waren umsonst. Der folgende Wörther Angriff war nicht erfolgreich und im Gegenzug machte Dienes mit seinem letzten Tor als aktiver Handballer alles klar.


„Wernersberg hat gut gekämpft, verdient gewonnen. Wer gegen Wernersberg in 30 Minuten nur elf Tore schießt, hat in der Oberliga nichts zu suchen. Keiner aus der derzeitigen Pfalzliga hat dort was zu suchen. Wir sind noch nicht soweit, um Meister zu werden“, bilanzierte Tenke nüchtern. Er konnte nicht wissen, dass Verfolger Ruchheim am nächsten Tag patzen würde. Burgard stellte die Abwehrleistung seiner Mannschaft heraus: „Die 6-0-Abwehr war der Schlüssel zum Erfolg. Wörth liegt uns, weil es nicht mit so einem hohen Tempo spielt. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, die wirklich den Sieg gewollt hat.“ Die SG bleibt wegen des Kirrweilerer Erfolges gegen Friesenheim II auf Platz zehn, der Klassenerhalt ist – ein Sieg in Rodalben vorausgesetzt – davon abhängig, wie Kirrweiler am letzten Saisonspieltag in Dannstadt abschneidet.


So spielten sie


SG Wernersberg/Annweiler: Weidemann (31. – 45. Christ) – Thürwächter (4/2), Willmann (3), Dienes (5), Poth (5), Klein – Hagenmüller (3); Teixeira (6) – Christmann (3) – Thomas – Gieger


TV Wörth: Cawein – Felix Werling (3), Hänle (4), Alexander Werling, Schmalz (6), Wesper (5/4) – Kleiber (5); Kober (1) – Fried – Lehnert (2); Adam, Lang (n.e.)


Siebenmeter: 2/2:4/4 – Zeitstrafen: 4:6 – Rote Karte: Felix Werling (51., dritte Zeitstrafe) – Beste Spieler: Teixeira – Schmalz – Zuschauer: 180 – Schiedsrichter: Tigl/Weber (Ludwigshafen) – Spielfilm: 5:4 (9.), 7:10 (22.), 11:11 (30.), 12:15 (36.), 16:16 (41.), 18:21 (47.), 23:22 (53.), 29:26. (mame)

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene
Ausgabe: Nr.88
Datum: Dienstag, den 16. April 2013
Seite: Nr.11


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