Michael Geißer könnte einem leidtun. Seit sechs Jahren trainiert er die Mädchen, die am Samstag in Wörth den Titel Südwestdeutscher Handball-Meister der C-Jugend vor Augen hatten. Seit der E-Jugend leitet er die Mannschaft, in der seine Schwester Alina spielt. Nun gibt der 27-Jährige die Mannschaft ab an Günter Zapf, um in den männlichen Jugendbereich zu wechseln - ohne den wertvollsten Titel, den eine C-Jugend erreichen kann. Dass der Thüringer HC 9:34 gegen den TV Hüttenberg verlor und der TV Wörth sein letztes Spiel gegen den HSV Sobernheim wegen des Torverhältnisses mit 23 Toren gewinnen musste, um Meister zu werden, war ein Unding. Dass er es beinahe geschafft hätte (39:17- Sieg), war die Sensation. Ein Sportler kennt das: Manchmal geht gar nichts, wenn ein Muss verlangt ist, der Kopf, der Körper spielt nicht mit. Immerhin spielte Wörth nicht gegen eine Thekenmannschaft, sondern gegen einen anderen Verbandsmeister. Bis zum 36:15 sieben Minuten vor dem Ende lief es ausgezeichnet, dann schienen die Spielerinnen nachzudenken. Geißer und die Seinen wurden unruhig, nervös, hatten sich aber schon bald wieder im Griff an diesem zweierlei denkwürdigen Tag. Es war die letzte Jugend-Südwestmeisterschaft. Der Südwestdeutsche Handball-Verband ist funktionslos, weil aus den Männer- und Frauen-Regionalligen Dritte Ligen geworden sind, die dem Deutschen Handballs-Bund unterstehen, und wird sich wohl auflösen. (thc)
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße Ausgabe: Nr.132 Datum: Mittwoch, den 08. Juni 2011 Seite: Nr.27 "Deep-Link"-Referenznummer: '7748564' Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper