Handball: TV Wörths Frauen vor Pfalzliga-Titelgewinn – Zuerst das Topspiel
WÖRTH (thc). 31:20 – es ist das durchschnittliche Ergebnis, mit dem der TV Wörth seine Spiele in der Frauenhandball-Pfalzliga gewinnt. Noch ungeschlagen, wird das Team morgen um 18 Uhr beim Verfolger TV Schifferstadt die Meisterschaft entscheiden.Niemals würde sich Martin Damm dieser Direktheit annehmen.

Ein Spiel muss erst gespielt werden. „Bei Frauen kann man leicht zwischen die Fronten geraten“, erzählt der 43-jährige Trainer mit B-Schein aus Bischweier (Landkreis Rastatt). 37 Kilometer einfache Fahrt zum Training hat er vor sich, wenn er auf der rechten Rheinseite losfährt. Sein 15-jähriger Sohn spiele Fußball in der Verbandsliga und sei ganz selten verletzt. Tochter Johanna (17) habe nach jedem Spiel blaue Flecken. Da kann viel passieren. „Jeder freut sich auf das Spiel der mit Abstand besten Mannschaften“, sagt sein Schifferstadter Kollege Marcus Otterstätter. Was für eine Geschichte, wenn er Wörth die Suppe versalzen könnte und der Tabellenführer danach noch einmal straucheln würde. Otterstätter wird so oder so nach der Runde zum TV Schriesheim gehen.


In Wörth ist alles durchdacht. Mit je 4000 Euro setzt Abteilungsleiter Helmut Wesper die Fahrtkosten in der Oberliga an, in die auch die Männer aufsteigen. Dazu kommt ein großer Batzen für die Qualifikationsspiele der weiblichen A-Jugend zur neuen Bundesliga. Am 8./9. Juni wird sie in Kaiserau gegen den Gastgeber, gegen Halle/Magdeburg, Sulzbach/Leidersbach und Irmenach/Kleinich/Horbruch spielen. Erreicht sie mindestens den zweiten Platz, wird sie 2013/14 wie 31 andere Mannschaften in Turnierform direkt um die DM spielen. 2014/15 sollen es nur noch 24 Mannschaften sein. „Ich würde alles tun, um das zu gewährleisten“, sagte Wesper zum Tanz auf mehreren Hochzeiten.


In der A-Jugend spielen Maren Pfirrmann, Julia Sitter, Christine Kappes, Carla Schmitt und andere, die auch das Gerüst der Frauenmannschaft stellen. Dazu kommt Julia Wesper auf halb rechts und übernimmt mit ihrer Erfahrung Verantwortung. Damm, der „vor 20 Jahren mal in Durmersheim“ spielte und nach 2001 mehrere Jahre in Haßloch lebte, stieg vor sechs Jahren wegen seiner Tochter als Co- und Torwarttrainer ein. Er engagierte sich in Muggenstein und Ottersweier und kam vor dieser Runde mit seiner Tochter zum TV Wörth. Was er vorfindet, nennt er einen Glücksfall: „Das Gesamtpaket passt, sie machen es einem leicht.“


Was nach seiner Erfahrung ein kleines Wunder ist. Frauen seien nachtragender und spielten viel aggressiver als Männer, mit Händen und Zungen. Neben dem Sport zähle viel stärker die soziale Komponente, erklärt Damm. Da sei, symbolisch, die richtige Frisur und der falsche Pullover von großer Tragweite. Er trennt die Ausgeglichenheit von der mannschaftlichen Geschlossenheit, beides zeichne seine Mannschaft aus, was „ein Riesenplus“ sei. Da gelte „jede für jede, ohne zu glucken“.


Sehr überlegt sollte man nach Spielerinnen schauen, die eine Verstärkung sein könnten. Damm: „Wer passt handballerisch, wer passt sozial? Sonst macht es keinen Sinn.“

 


Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene
Ausgabe: Nr.64
Datum: Samstag, den 16. März 2013
Seite: Nr.12


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